Filmtipp: "More than Honey"

More than Honey
Bild: Youtube

Schon seit Jahren haben wir ein festes Ritual: In jedem Urlaub kaufen wir uns irgendwo auf einem kleinen Markt ein Glas Honig von einem lokalen Imker. Wir lieben Honig einfach, aufs Brot, zum Kochen, in Naturjogurt oder in einem Glas warme Milch aufgelöst... hmmmm... ;-) DAS ist für mich absolutes Soul Food. Vor einer Weile haben wir dann auf Amazon Prime den Film "More than Honey" entdeckt, der seitdem auf unserer Watchlist schlummerte - bis gestern.

 

"More than Honey" ist eine Reportage, die unglaublich viele Facetten der Bienenwelt zeigt, mehr als nur spektakuläre Naturaufnahmen. Der Film begibt sich auf die Spuren des Bienensterbens, begleitet Familien-Imkereien, Honigfarmen und Wanderimkereien. Ich hab mich zum Beispiel schon immer gefragt, woher die Imker eigentlich wissen, von welcher Blüte der Honig ist - und wie es sein kann, dass er nahezu sortenrein ist, wo man doch gar nicht weiß, welche Pflanzen die Biene auf ihrem Weg anfliegt. Die Antwort ist ganz einfach: Honigbienen bevorzugen tatsächlich Nektar von einundderselben Pflanzenart, solange diese blüht. So, wieder was gelernt ;-)

 

Für mich hat "More than Honey" allerdings noch viel mehr gebracht als neue Erkenntnisse über das Leben der Bienen und die Entstehung von Honig. Der Film macht - und das ohne erhobenen Zeigefinger - die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Methoden der Bienenhaltung deutlich. Ich fand es erschreckend zu sehen, wie in Honigfarmen mit den Bienen und ihren Waben umgegangen wird. Und wie Bienenvölker auf LKWs quer durch die USA gefahren werden, um über einen möglichst langen Zeitraum hinweg Honig abzapfen zu können. Auch in der Vergangenheit haben wir unseren Honig fast ausschließlich von kleinen lokalen Imkereien gekauft, aber wenn "mein Honig-Opa" auf dem Markt mal nicht da war, ist schon auch mal ein Glas von einem der großen Hersteller in meinem Korb gelandet. Darauf werde ich in Zukunft definitiv verzichten.

 

Ich will auch gar keine Debatte darüber starten, ob man den Bienen den Honig überhaupt wegnehmen darf. Das Thema der Tierhaltung ist in der Imkerei offenbar ein genauso großes wie beispielsweise bei Hühnerhöfen oder Milchbauern. Nur, dass man - oder zumindest ich - noch nicht so viel davon gehört hat. Genießen bedeutet für mich, sich bewusst etwas zu gönnen. Das heißt nicht nur, ab und zu in ein schickes Restaurant zu gehen oder in ein leckeres Stück Kuchen zu beißen, obwohl es schlecht für die Figur ist, sondern eben auch das Bewusstsein für die Herkunft der Lebensmittel.

 

Ich kann euch "More than Honey" jedenfalls wärmstens ans Herz legen. Mehr Infos zum Film gibt's unter http://www.morethanhoney.senator.de/

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